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Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen

- Erwachsenen damit sie aufwachen."

Autor unbekannt

Des Fischers Frieden

Ein Fischer sitzt am Bootssteg, seine Beine baumeln und er blickt aufs Meer hinaus.
Ein wohlhabender Tourist tritt zu ihm hin und fragt: „Waren sie heute schon auf Fischfang?“
Der Fischer nickt.
„Fahren sie noch einmal aus?“
Der Fischer schüttelt den Kopf.
„Aber es ist doch gutes Wetter und Sie können, wenn Sie noch zwei- oder dreimal ausfahren, viel mehr Fische fangen!“
Der Fischer blickte ihn nur groß an. Der Tourist, offensichtlich ein erfolgreicher Geschäftsmann, fährt fort:
„Sie können mit den Einnahmen der weiteren Ausfahrten zusätzliche Fischkutter kaufen und Fischer aufnehmen, die die Ausbeute und die Gewinne weiter steigern. Sie können bald eine eigene Fischfabrik aufbauen und .....“ Begeistert redete der Geschäftsmann weiter, machte den armen Fischer in Gedanken zu einem reichen Fischerei-Unternehmer. Er schloss mit den Worten: „Und wenn Sie das alles erreicht haben, guter Mann, dann – dann können Sie hier sitzen, den Tag genießen und aufs Meer hinausschauen!“
Der Fischer sah ihn wieder an, blickte eine Minute aufs Meer hinaus und sagte: „Aber das habe ich doch gerade getan, bis Sie mich dabei gestört haben!“

Ein Denkanstoß, über welchen Weg wir zu uns selbst, zu einem zufriedenen Leben finden können. Das ständige Streben nach mehr und noch mehr entfernt uns nur von uns selbst und macht letzt.

Der Hund

Ein Zen-Meister wurde gefragt: " Wer hat Dir Deinen Weg gezeigt?"

Er antwortete: "Ein Hund. Ich sah ihn, wie er eines Tages am Ende des Wassers stand - halb tot vor Durst. Jedes Mal, wenn er trinken wollte, schrak er vor seinem eigenen Spiegelbild im Wasser zurück, weil er glaubte, einen anderen Hund vor sich zu haben.
Schließlich wurde seine Not so groß, dass er alle Furcht beiseite warf und ins Wasser sprang ... woraufhin sich das Spiegelbild auflöste.

Der Hund fand so heraus, dass das einzige Hindernis zwischen ihm und dem, was er suchte, sich aufgelöst hatte - nämlich er selbst.
Genauso verschwand auch das, was mich gehindert hatte, als ich begriff, dass es allein das war, was ich für mein eigenes Ich gehalten hatte.

So wurde mir mein Weg offenbart - durch das Verhalten eines Hundes."

Der mittlere Pfad

Als Buddha zu seiner spirituelle Suche aufbrach, führte er ein Leben voller Entbehrungen und strenger Askese.
Eines Tages gingen zwei Musikanten an dem Baum vorüber, unter dem er meditierend saß. Einer sagte zum anderen: „Spann die Saiten deiner Sitar nicht zu fest, oder sie werden reißen. Und lass sie nicht zu locker hängen, denn dann kannst du darauf keine Musik machen. Halte dich an den mittleren Weg.“
Diese Worte trafen den Buddha mit solcher Wucht, dass sie seinen Weg der Spiritualität grundlegend veränderten. Er war überzeugt, dass die Worte für sein Ohr bestimmt waren. Von dieser Minute an gab er alle strengen Grundsätze auf und begann einem Weg zu folgen, der leicht und hell war, den Weg der Mäßigung. Und tatsächlich wird sein Zugang zur Erleuchtung der Mittlere Pfad genannt.
Anthony de Mello

Vermeide Extreme, und gehe ruhig und beharrlich den Weg der Mitte - im Yoga, im alltäglichen Leben.


Die Lehre des Schmetterlings

„Das Glück ist wie ein Schmetterling.“ sagte der Meister. „Jag ihm nach, und er entwischt dir. Setze dich still hin, und er setzt sich auf deine Schulter.“

„Was soll ich tun, um das Glück zu erlangen?“
„Hör auf, hinter ihm her zu sein!“
„Aber gibt es nichts, was ich tun kann?“

„Du könntest versuchen, dich ruhig hinzusetzen, wenn du es wagst!“
Anthony de Mello

Du hast es auch schon erfahren?
Dinge, um die du erbittert gekämpft hast, haben sich dir entweder immer wieder entzogen oder sich - wenn erreicht - als wertlos herausgestellt.
Andererseits kommt das Glück von allein, sobald du still in dir ruhst, im Einklang mit dir bist.


Zwei Wölfe

Ein alter Indianer saß mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel züngelten.

Der Alte sagte nach einer Weile des Schweigens: "Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere hingegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend."

"Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?" fragte der Junge.

"Der Wolf, den ich füttere" antwortete der Alte.